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Einsteinjahr 2005
Im "World Year of Physics" wurde SYBE RISPENS science writing herangezogen für die Themensetzung und Texterstellung des "Einsteinjahr 2005".

Aus dem Auftrag ergaben sich mehrere interessante Herausforderungen.
Erstens: Das Einsteinjahr war das erste Jahr, in dem nicht ein Themengebiet wie Technik oder Chemie im Zentrum stand, sondern eine wissenschaftliche Persönlichkeit. Dazu noch die bekannteste des 20. Jahrhunderts.
Zweitens: Einstein war ein Wissenschaftler mit einem stark historisch-politisch geprägten Leben. Dies sollte in einem Land, welchem Einstein 1933 den Rücken zukehrte, in allen Facetten offen kommuniziert werden.
Drittens: Dass Einstein zu einer Ikone geworden ist, verschleiert den Zugang zu den Inhalten seines Werks. Hier galt es, dem "Mythos Einstein" grundlegende historische Forschung gegenüberzustellen.

Neben Texten über das Leben von Einstein, seinen Biografen und den Anwendungen seiner Theorien in der heutigen Zeit war es ein besonderes Anliegen, die Relativitätstheorie für ein allgemeines Publikum verständlich zu machen. Im letzten Jahrhundert wurde das schon oft versucht. Viele Popularisierungsansätze fangen damit an, dass sie Analogien zum Alltag herstellen. Albert Einstein selbst versuchte es mit Zügen oder einem Aufzug. Ein Gedankenexperiment soll dabei die Brücke zwischen Alltagserfahrung und Theorie legen. Dieser Ansatz ist unbefriedigend, da die Relativitätstheorie gerade Alltagserfahrungen widerspricht. Der allgemein interessierte Laie kann keine sinnvolle Verbindung zwischen Alltagserfahrungen - wie etwa dem Fahren eines Zuges - und physikalischen Theorien - wie etwa der Flugbahn eines Elektrons - herstellen.

Mit dem neuen Ansatz wurden Alltagserfahrung und Gedankenexperiment konsequent vermieden. Stattdessen wurden Laien den historischen Entstehungskontext der Relativitätstheorie vermittelt. An welche Grenzen war die Physik im 19. Jahrhundert überhaupt gekommen? Warum musste eine neue Theorie gefunden werden? Wie war die gängige Vorstellung von Raum und Zeit vor dem Hintergrund eines mechanischen Weltbilds?
Somit wurden die Fragen und Problemstellungen lebendig, mit denen sich Einstein beschäftigte.

Die Resonanz auf die Texte war unter Experten und Fachjour­na­listen überaus positiv.
Das Einsteinjahr gehört zum bisher erfolgreichsten Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.


© KAWGro§e, rote Einstein-E's praegen das Berliner Stadtzentrum im Sommer 2005. Die Texte auf den Skulpturen stammten von Dr. Sybe Rispens.
© KAW
Große, rote Einstein-E's prägen das Berliner Stadtzentrum im Sommer 2005. Die Texte auf den Skulpturen stammten von Dr. Sybe Rispens.